Was ist Distanzunterricht?
Aufgrund der Corona-Pandemie war im Schuljahr 2019/2020 und 2021 phasenweise kein Präsenzunterricht an den Schulen möglich.
Distanzunterricht ist eine Form des Unterrichts, bei dem die Schülerinnen und Schüler nicht persönlich in der Schule anwesend sind, sondern über Distanz lernen, zum Beispiel über das Internet, per Post oder per Telefon. Distanzunterricht wird häufig in Fernschulen angeboten, aber auch in manchen allgemeinbildenden Schulen und Hochschulen, um Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, flexibel und ortsunabhängig zu lernen. Im Distanzunterricht werden die Schülerinnen und Schüler in der Regel von Lehrerinnen und Lehrern betreut und angeleitet und erhalten die notwendigen Unterlagen und Materialien, die sie für ihr Lernen benötigen.
Was bedeutet Distanzunterricht in der Umsetzung?
Beim Distanzunterricht werden häufig verschiedene digitale Medien und Technologien eingesetzt, um den Unterricht zu ermöglichen und die Schülerinnen und Schüler beim Lernen zu unterstützen. Dazu gehören beispielsweise E-Learning-Plattformen, die Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, online zu lernen und sich mit anderen Schülern und Lehrern auszutauschen, Videokonferenzen, bei denen Schülerinnen und Schüler sich über das Internet zu virtuellen Klassen treffen können, oder auch Online-Chatrooms, in denen Schülerinnen und Schüler sich untereinander austauschen und miteinander kommunizieren können. Diese Technologien und Medien ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, unabhängig von ihrem Standort und ihrer Zeit zu lernen und sich mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und anderen Schülern auszutauschen.
Kernmerkmale des Distanzunterrichts für die Schulleitungen:
- Klare Struktur und Verbindlichkeit
- Regelmäßiger persönlicher Kontakt
- Kontinuierliches Feedback
- Gestaltungsspielräume und Methodenvielfalt
- Systematischer Einsatz geeigneter Werkzeuge zum Lernen und Kommunizieren
- Informationen zu Hilfsangeboten
Quelle: Distanzunterricht.bayern.de und isb.bayern.de
Synchroner und asynchroner Distanzunterricht
Synchroner Distanzunterricht und asynchroner Distanzunterricht sind zwei verschiedene Formen des Distanzunterrichts, die sich vor allem in ihrem zeitlichen Ablauf und in der Art und Weise, wie die Schülerinnen und Schüler lernen, unterscheiden.
Synchroner Distanzunterricht
Beim synchronen Distanzunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler zu festgelegten Zeiten, die sich an den Unterrichtszeiten in der Schule orientieren. Sie nehmen also zum Beispiel an einer Videokonferenz teil, bei der sie sich mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und anderen Schülern treffen und gemeinsam lernen. Dabei sind sie in Echtzeit miteinander verbunden und können sich gegenseitig Fragen stellen und sich austauschen.
Vor- und Nachteile von synchronem Distanzunterricht
Synchroner Distanzunterricht hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Ein Vorteil von synchronem Distanzunterricht ist, dass er Schülerinnen und Schülern hilft, sich strukturiert und regelmäßig zu organisieren und ihr Lernen effektiv zu gestalten. Durch feste Unterrichtszeiten und die Anwesenheit von Lehrkräften können Schülerinnen und Schüler ihre Lernziele klar definieren und sich an feste Regeln und Strukturen halten. Synchroner Distanzunterricht ermöglicht es Schülerinnen und Schülern auch, den Kontakt zu ihren Lehrerinnen und Lehrern und anderen Schülern aufrechtzuerhalten und sich gegenseitig zu unterstützen und zu fördern.
Ein weiterer Vorteil von synchronem Distanzunterricht ist, dass er Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, sich direkt mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und anderen Schülern auszutauschen und Fragen zu stellen. Durch die Echtzeit-Kommunikation wird ein besseres Unterrichtserlebnis geschaffen, was sich auf den Lernerfolg auswirkt.
Asynchroner Distanzunterricht
Beim asynchronen Distanzunterricht hingegen lernen die Schülerinnen und Schüler flexibel und ohne feste Zeiten. Sie erhalten zum Beispiel Unterlagen oder Aufgaben von ihren Lehrerinnen und Lehrern und können diese in ihrem eigenen Tempo bearbeiten und abschließen. Sie sind also nicht zu bestimmten Zeiten online und müssen sich nicht an feste Unterrichtszeiten halten. Sie können ihre Arbeiten zu den von ihnen festgelegten Zeiten einreichen und sich bei Fragen oder Schwierigkeiten an ihre Lehrkräfte wenden.
Vor- und Nachteile von asynchronem Distanzunterricht
Asynchroner Distanzunterricht hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Ein Vorteil von asynchronem Distanzunterricht ist, dass er Schülerinnen und Schülern mehr Flexibilität und Unabhängigkeit beim Lernen bietet. Sie können ihre Lernzeiten selbst festlegen und sich ihr Lernen individuell an ihre Bedürfnisse und ihren Lebensstil anpassen. Asynchroner Distanzunterricht ermöglicht es Schülerinnen und Schülern auch, ihr Lernen ortsunabhängig zu gestalten und sich nicht an feste Unterrichtszeiten halten zu müssen.
Ein weiterer Vorteil von asynchronem Distanzunterricht ist, dass er Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, ihr Lernen selbstständiger und selbstbestimmter zu gestalten. Sie sind nicht an die Anwesenheit von Lehrerinnen und Lehrern gebunden und können ihr Lernen eigenverantwortlich organisieren und gestalten.
Ein Nachteil von asynchronem Distanzunterricht ist jedoch, dass er die Schülerinnen und Schüler weniger strukturiert und regelmäßig lernen lässt. Ohne feste Unterrichtszeiten können sie schnell die Übersicht verlieren und ihr Lernen weniger effektiv gestalten. Asynchroner Distanzunterricht kann auch dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler weniger Kontakt zu ihren Lehrkräften und anderen Schülern haben und sich weniger unterstützt und gefördert fühlen.
Unterschied zwischen Distanzunterricht und Homeschooling
Distanzunterricht und Homeschooling sind zwei verschiedene Formen des Lernens, die sich vor allem in ihrem organisatorischen Rahmen und in der Verantwortung für das Lernen unterscheiden.
Remote Learning ist eine Form des Unterrichts, bei der Schülerinnen und Schüler über Distanz lernen, zum Beispiel über das Internet oder per Post. Im Distanzunterricht werden die Schülerinnen und Schüler von Lehrerinnen und Lehrern betreut und angeleitet und erhalten die notwendigen Unterlagen und Materialien, die sie für ihr Lernen benötigen. Distanzunterricht wird häufig in Fernschulen angeboten, aber auch in manchen allgemeinbildenden Schulen, Privatschulen und Hochschulen.
Homeschooling hingegen ist eine Form des Lernens, bei der die Eltern oder andere Erziehungsberechtigte für das Lernen der Schülerinnen und Schüler verantwortlich sind. Die Schülerinnen und Schüler lernen zu Hause und werden von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten unterrichtet oder erhalten Unterstützung beim Lernen. Homeschooling ist in vielen Ländern legal, aber es gibt auch bestimmte Voraussetzungen und Regeln, die zu beachten sind.
Der Unterschied zwischen Distanzunterricht und Homeschooling liegt also darin, dass im Distanzunterricht die Schulen und Lehrerinnen und Lehrer für das Lernen der Schülerinnen und Schüler verantwortlich sind – und beim Homeschooling die Eltern.
Distanzlernen – funktioniert das wirklich?
Ja, Distanzlernen kann eine effektive Form des Lernens sein, wenn es sorgfältig geplant und umgesetzt wird. Distanzlernen bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ortsunabhängig und flexibel zu lernen und ihr Lernen individuell an ihre Bedürfnisse anzupassen. Durch die Nutzung von digitalen Medien und Technologien können Schülerinnen und Schüler auch den Kontakt zu ihren Lehrerinnen und Lehrern und anderen Schülern aufrechterhalten und sich gegenseitig unterstützen und fördern.
Um erfolgreich zu lernen, ist es jedoch wichtig, dass Schülerinnen und Schüler eine gute Selbstorganisation und Selbstmotivation entwickeln und sich klar definierte Lernziele setzen. Es ist auch wichtig, dass sie die notwendige Technik und Infrastruktur zur Verfügung haben und die Unterstützung und Anleitung von denn Lehrkräften erhalten. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann Distanzlernen eine wirkungsvolle und erfolgreiche Form des Lernens und der Bildung sein.
Voraussetzung ist Digitalisierung an Schulen
Distanzunterricht und die Digitalisierung von Schulen sind eng miteinander verbunden. Die Digitalisierung bietet Schulen die Möglichkeit, Distanzunterricht anzubieten und Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, ortsunabhängig und flexibel zu lernen. Durch die Nutzung von digitalen Medien und Technologien können Schulen auch den Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und anderen Schulmitgliedern aufrechterhalten und die Zusammenarbeit und den Austausch fördern.
Die Digitalisierung ermöglicht es Schulen auch, neue Formen des Lernens und Lehrens zu entwickeln und umzusetzen. Sie können zum Beispiel digitale Lehr- und Lernmaterialien erstellen und bereitstellen, virtuelle Klassenzimmer einrichten und Lernplattformen und Online-Portale nutzen, um Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, selbstständig und individuell zu lernen.
Ist Distanzunterricht das Gleiche wie Hybridunterricht?
Nein, Distanzunterricht und Hybridunterricht sind zwei verschiedene Formen des Unterrichts. Distanzunterricht ist eine Form des Unterrichts, bei der Schülerinnen und Schüler über Distanz lernen, zum Beispiel über das Internet oder per Post. Im Distanzunterricht werden die Schülerinnen und Schüler von Lehrerinnen und Lehrern betreut und angeleitet und erhalten die notwendigen Unterlagen und Materialien, die sie für ihr Lernen benötigen.
Hybridunterricht hingegen ist eine Form des Unterrichts, bei der Schülerinnen und Schüler sowohl in der Schule als auch über Distanz lernen. Im Hybridunterricht werden die Schülerinnen und Schüler zu bestimmten Zeiten in der Schule unterrichtet und zu anderen Zeiten lernen sie über Distanz, zum Beispiel zu Hause oder an einem anderen Ort. Hybridunterricht kombiniert also die Vorteile von Präsenzunterricht und Distanzunterricht und bietet Schülerinnen und Schülern mehr Flexibilität und Unabhängigkeit beim Lernen.
Ist Distanzunterricht in Deutschland einheitlich geregelt?
In Deutschland gibt es keine einheitliche Regelung für Distanzunterricht, da die Bildungssysteme in den verschiedenen Bundesländern zum Teil sehr unterschiedlich sind. In manchen Bundesländern gibt es zum Beispiel spezielle Schulen und Institutionen, die ausschließlich Distanzunterricht anbieten, während in anderen Bundesländern Distanzunterricht nur unter bestimmten Bedingungen und in begrenztem Umfang möglich ist.
In einigen Bundesländern gibt es auch spezielle Regelungen und Vorschriften für Distanzunterricht, die sich beispielsweise auf die Zulassung von Schülerinnen und Schülern, die Durchführung von Prüfungen und die Anerkennung von Abschlüssen beziehen. Es ist daher wichtig, sich über die spezifischen Regelungen und Vorschriften im eigenen Bundesland zu informieren, um zu wissen, welche Möglichkeiten und Bedingungen für Distanzunterricht bestehen.
Die Schul- und Kultusministerien der Länder stellen unterschiedliche Mengen an Informationen hierzu zur Verfügung.
Gute Beispiele sind: Distanzunterricht Bayern und Distanzunterricht in NRW.