Lernen mit Medien

Lernen mit Medien

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler auf eine digitalisierte Welt vorzubereiten, in der sich die Verbreitung und Verarbeitung von Wissen, Informationen und Daten rasend schnell ändern. Durch die Förderung der digitalen Kompetenz sollen Schülerinnen und Schüler fit für eine Welt gemacht werden, in der digitale Technologien allgegenwärtig sind und sich schnell weiterentwickeln. Digitale Medien bieten unzählige Möglichkeiten, auf Informationen zuzugreifen, zu kommunizieren, Wissen zu erwerben und zu teilen. Ohne entsprechende Medienkompetenz sind Wissenserschließung, Meinungsbildung und Kommunikation jedoch kaum noch möglich.

Digitale Kompetenzen – was ist das eigentlich?

Digitale Kompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit, digitale Medien sachkundig und kritisch zu nutzen, um sich in der digitalen Welt zurechtzufinden und sich aktiv daran zu beteiligen. Diese Fähigkeit ist notwendig, um in unserer modernen Gesellschaft mithalten zu können, da digitale Technologien unser Leben und unsere Gesellschaft fundamental verändert haben.

Wie beeinflussen digitale Medien das lernen?

Einsatz digitaler Medien im Unterricht

Im Unterricht können verschiedene digitale Medien eingesetzt werden, um den Schulstoff abwechslungsreicher zu gestalten. Digitale Lernprogramme, -plattformen und -software, wie zum Beispiel mebis oder Moodle, bieten eine Vielzahl von Lernmöglichkeiten. Interaktive Whiteboards und Dokumentenkameras, auch Visualizer genannt, ermöglichen es, Informationen und Präsentationen anschaulicher darzustellen. Computerräume und Selbstlernzentren bieten Schülern die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten und sich mit digitalen Medien vertraut zu machen. Es gibt auch Klassen, in denen Tablets, Notebooks oder Laptops eingesetzt werden. Smartphones können ebenfalls im Unterricht genutzt werden, um beispielsweise im Rahmen von Umfragen Feedback zu geben oder Informationen zu recherchieren.

Es gibt auch Konzepte wie das virtuelle Klassenzimmer oder außerschulische Lernorte, die digitale Medien im Unterricht einbeziehen. Jede Schule sollte jedoch darauf achten, welche konkreten Arbeitsmittel für ihren Unterricht geeignet sind, um den Lernfortschritt ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern. Es gibt eine große Vielzahl an Möglichkeiten, was die Auswahl der richtigen Medien herausfordernd machen kann. Schulen sollten daher die verschiedenen Medienformate sorgfältig prüfen, bevor sie sie im Unterricht einsetzen.

Beispiele für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht

Digitale Medien werden zunehmend im Schulunterricht eingesetzt, um traditionelle Unterrichtsformen mit multimedialen Elementen zu ergänzen. Lehrkräfte können auf eine Vielzahl von digitalen Unterrichtsmaterialien zugreifen, die Verlage auch digital zur Verfügung stellen. Mobile Geräte ermöglichen zudem die Arbeit mit digitalen Medien auch außerhalb des PC-Raums.

Möglichkeiten des digitalen Unterrichtens sind das Üben und Trainieren definierter Unterrichtsinhalte durch Simulations- und Visualisierungssoftware, die Nutzung des Internets als Informationsquelle und Rechercheplattform, Simulationsprogramme für ein modellhaftes Erkunden und Ausprobieren, digitale Bücher und Apps als Ergänzung für bestehende Lehrbücher, die Erstellung und Bearbeitung von audio-visuellen Medien wie Präsentationen und Erklärvideos sowie die Nutzung von Lern-Management-Systemen und Lernplattformen. Lehrkräfte können je nach Bedarf und Inhalt entscheiden, welche Medien für ihren Unterricht geeignet sind.

Einsatz von Lern-Apps

Apps auf Smartphones und Tablets erweisen sich als nützliche Werkzeuge im Bereich des Lernens und der Organisation des Schulalltags. Eine Vielzahl an Apps bietet Unterstützung bei Themen wie Lernorganisation und Spracherwerb. Für die Strukturierung des Schullebens stehen beispielsweise Stundenplan-Apps oder Apps zur Notenverwaltung zur Verfügung. Kommunikations-Apps können ebenso genutzt werden, um den Lernprozess und das Schulumfeld besser zu koordinieren.

In Klassenchats werden Informationen über Hausaufgaben, Änderungen im Stundenplan oder Vertretungspläne ausgetauscht. Neben Textnachrichten bieten diese Apps auch die Möglichkeit, Bilder, Videos oder Sprachnachrichten zu versenden. Es ist jedoch wichtig, sich der Datenschutzprobleme bei einigen Apps wie WhatsApp und der Gefahr von Cybermobbing und Ausgrenzung in Klassenchats bewusst zu sein. Die Organisation “Digitale Helden” stellt Lehrmaterialien zum Thema WhatsApp-Klassenchats für den Unterricht zur Verfügung.

Das Angebot an Lern-Apps, insbesondere Sprachlern-Apps, ist für jedes Alter umfangreich. Die Entwickler solcher Programme legen großen Wert darauf, Wissen auf spielerische Weise zu vermitteln, sodass Lernerfolge als Erfolg erlebt werden und das Lernen eher als angenehmer Nebeneffekt wahrgenommen wird.

Einige Anbieter solcher Apps sind:

  • Duolingo – eine kostenlose Sprachlern-App
  • Babbel – einer der größten Anbieter zum Lernen von Sprachen
  • Mondly – über 41 Sprachen

Die didaktischen Ansätze variieren und reichen von Memory-Spielen über Wimmelbilder, in denen Begriffe gefunden werden müssen, bis hin zu interaktiven Aufklappbüchern. Oft werden die Inhalte von animierten Tieren oder bekannten Kinderfiguren, wie beispielsweise Janosch-Charakteren, präsentiert. Empfehlenswerte Apps zeichnen sich durch eine übersichtliche Gestaltung, werbefreie Nutzung, das Fehlen von In-App-Käufen und Offline-Funktionalität aus. Bei der Auswahl einer geeigneten App sollten Eltern das Alter und den Wissensstand ihres Kindes berücksichtigen, um Über- oder Unterforderung zu vermeiden.

Vorteile des Lernens mit digitalen Medien

Durch die Einbindung von Multimedia-Materialien wie Videos, Bildern und Audiodateien werden die Lernenden mit einer immersiven Bildung belohnt, die mehrere Sinne anspricht. Solche interaktiven Inhalte machen den Unterricht ansprechender und einprägsamer als je zuvor. Außerdem können personalisierte Lernpläne auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers zugeschnitten werden, um ihn besser zu unterstützen.

Autonomes und kooperatives Lernen werden ebenfalls gefördert – ein Schlüsselfaktor für die persönliche Entwicklung. Durch die Nutzung der digitalen Medien haben die Lehrer die Möglichkeit, die Schüler über mögliche Gefahren im Internet, auf Websites und in sozialen Netzwerken aufzuklären und zu warnen; dazu gehört auch Cybermobbing oder Cybergrooming. Letztlich können digitale Medien den Schülern die notwendigen Fähigkeiten für eine erfolgreiche berufliche Zukunft vermitteln.

Mit ihren erworbenen digitalen Kenntnissen und ihrem Verständnis für verschiedene Medienformen sind sie perfekt gerüstet, um alle derzeitigen und künftigen Beschäftigungsmöglichkeiten wahrzunehmen.

Nachteile des Lernens mit digitalen Medien

Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht kann die Schüler ablenken und zu einem Mangel an Konzentration führen. Außerdem verfügen manche Lehrkräfte möglicherweise nicht über die erforderlichen Fähigkeiten oder Ressourcen, um digitale Medien in ihrem Unterricht effektiv zu nutzen. Schließlich kann die missbräuchliche Nutzung digitaler Medien durch Schüler zu rechtlichen und sicherheitstechnischen Problemen führen, die gelöst werden müssen.

Kosten & Ressourcenaufwand

Eine Implementierung von digitalen Medien kann anfangs sehr kostspielig und zeitaufwendig sein, beispielsweise für die Anschaffung von technischen Geräten oder den Umbau von Räumlichkeiten. Außerdem müssen Lehrkräfte mehr rechtliche Anforderungen beachten als bei analogen Medien, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Urheberrecht.

Die rasante Veränderung von Wissen und Erkenntnissen im Internet erfordert von Lehrkräften eine ständige Aktualisierung ihrer Kenntnisse, was zu einem erhöhten Arbeitsaufwand führen kann.

Ungleichheiten bei Schülerinnen und Schülern

Außerdem kann der soziale Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern durch den vermehrten Einsatz von digitalen Medien verringert werden, was zu einer verstärkten sozialen Ungleichheit führen kann.

Wie kann digitaler Unterricht dazu beitragen, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern?

  • Digitale Geräte sollten nicht nur für Recherche und Präsentationen eingesetzt werden, sondern auch für die Produktion und Dokumentation von Lernprodukten, wie beispielsweise Mind-Maps, Videos und Präsentationen.
  • Lehrer sollten Aufgaben und Anlässe schaffen, in denen digitale Geräte vielseitig eingesetzt werden, um den Lernprozess zu unterstützen.
  • Lehrer müssen ihren Unterricht entsprechend planen und durchführen, um den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht zu fördern.
  • Für ein effektives Lernen ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Mittel zur Kommunikation und Feedback haben.
  • Anwendungen zur Kommunikation mit mobilen Geräten können im Unterricht produktiv eingesetzt werden, um Feedback und Austausch zwischen Schülern zu ermöglichen.

So verändert die Digitalisierung das Lernen

Durch die Digitalisierung wandelt sich die Bildung so stark wie selten zuvor. Dabei geht es um weit mehr, als Schulen und Universitäten mit Tablets oder Laptops auszustatten. Mit Online-Kursen wird Bildung für alle zugänglich, Digitalisierung erlaubt personalisiertes Lernen für jeden. Insbesondere seit der Corona Pandemie haben viele Schulen, Hochschulen und Universitäten digitale Medien als Teil ihres Lehrprozesses eingeführt. Sie ermöglichen es ihnen, mit Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu bleiben, auch wenn diese nicht im Klassenzimmer sind.

Lernen mit Medien & digitale Schule

Das Softwarehaus Heider bietet Schulen und Bildungsträger eine einfache, intuitiv bedienbare Schulsoftware, mit der sich alle Komponenten einer digitalen Lehr- und Lernumgebung steuern lassen. its learning, Google for Education, Office 365 und nextcloud – alle gängigen Cloud-Lösungen können mit einer digitalen Nutzerverwaltung, steuerbar aus ATLANTIS, Ihren Schülern und Lehrern zugänglich gemacht werden.

Unterstützung bei medienpädagogischen Fragen

Um den kompetenten Umgang mit Medien zu fördern, initiiert und führt die Stiftung Medienpädagogik Bayern der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) unterschiedliche Projekte und Aktionen durch. Die Stiftung dient als zentrale Kontaktstelle für die Vernetzung und Koordination derjenigen, die hauptsächlich in Bayern in der Medienpädagogik tätig sind.

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